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Gelnhäuser Neue Zeitung, 30.09.2002

Vom grünen Fieber zur Spessartsiedlung

Flörsbachtal-Kempfenbrunn. Es ist bereits ein altbekanntes Phänomen. Alljährlich Mitte November bricht in Kempfenbrunn eine sonderbare Epidemie aus: das grüne Fieber. Weihnachtsbäume werden geschlagen, und im Dezember in Frankfurt am Eisernen Steg verkauft Seit 1954 ist das so und seit dieser Zeit gehören die Weihnachtsbaumplantagen rund um Kempfenbrunn mit zur dortigen Kulturlandschaft. Somit flossen sie auch in den jüngsten Kulturweg ein, der am Samstag in Kempfenbrunn feierlich eröffnet wurde. Der Gesangverein Harmonie Kempfenbrunn umrahmte die Feier.

Es ist der 15. Kulturweg im Spessart und trägt den Titel "Vom grünen Fieber zur jüngsten Spessartsiedlung". Er ist 12,5 Kilometer lang und führt von der Kirche in Kempfenbrunn nach Mosborn und wieder zurück. Nach dem Kulturweg in Lohrhaupten, der im vergangenen Jahr eingeweiht wurde, ist dies nun der zweite in Flörsbachtal. Ein dritter soll in Flörsbach folgen

"Mit diesen Kulturwegen wird die Kulturlandschaft Spessart für die Menschen, die hier leben, die Gäste und die Touristen erlebbar gemacht", sagte Bürgermeister Horst Sakschewski. Sie böten eine Wanderung durch Gegenwart und Vergangenheit. Dabei habe gerade der Kulturweg zwischen Kempfenbrunn und Mosborn die eine oder andere Überraschung zu bieten. Neben einer wechselvollen Geschichte sei hier auch ein Stück Industriegeschichte zu erleben, sagte Sakschewski und sprach damit die ehemalige Glashütte im Laubersbachtal an, die einst über hundert Menschen Arbeit und Brot gegeben habe

An dem Kulturweg hat ein Arbeitskreis etwa ein Jahr gearbeitet. Besonders dankte Sakschewski hierbei Udo Weiß.

Günter Frenz, der als Vizelandrat und Vertreter des Naturparks Hessischer Spessart sprach, appellierte, die wunderschöne Landschaft im Spessart und das Landschaftsbild zu bewahren. Die Landschaft, die hier noch intakt ist, ist schützenswert", so Frenz. Dies dürfe nicht zerstört oder beeinträchtigt werden.

Der "Kulturwegepapst" schlechthin ist Dr. Gerrit Himmelsbach vom archäologischen Spessartprojekt. Er treibt die Schaffung der Kulturwege voran. Der neu eröffnete Kulturweg in Flörsbachtal sei ein Paradebeispiel für hochinteressante Gegensätzlichkeiten, die im Spessart vorkommen. So sei unweit Lohrhauptens, der ältesten Pfarrei des Spessarts, mit Mosborn die jüngste Siedlung vorhanden. Jüngeren Datums seien das grüne Fieber und die so genannten Bindseilinseln, die auf den Förster Bindseil zurückgehen, und die den Waidbienen Nahrung liefern. Spessartglas, unter anderem in der Glashütte in der Laubersbach gewonnen, sei einst von. den Fuhrleuten bis nach Holland exportiert worden und finde sich so häufig auf den Stilleben holländischer Künstler des 17. Jahrhunderts. Voller Erwartung brachen die zahlreichen Wanderer anschließend zur ersten Begehung des neuen Kulturweges auf.

 

Der Gesangverein Harmonie Kempfenbrunn umrahmte die Feierlichkeiten zur Eröffnung des neune Kulturweges in Kempfenbrunn



 
design: Kai M. Wurm
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